H-Blockx
Auf der Bühne waren und sind Henning Wehland und Co. eine Macht: Energie in purer Form. Sie lassen sich einfach nicht unterkriegen und sind wieder bedingungslos im Auftrag des ROCK - geschrieben in Großbuchstaben - unterwegs. Das hin und her zwischen Funk, Metal und Rap, das H-Blockx in den 90ern mit explosiven Hymnen wie „Risin’ High“ oder „Move“ so erfolgreich betrieben hat, ist einer treibenden, rauen Musik mit vielschichtigen Gitarren gewichen, die bei aller gebotenen Härte nie auf melodisch eingängige Strophen und mitgröhlbare Refrains verzichtet. Breitbeinige Wuchtbrummer mit sägenden Riffs bestimmen auch 2025 die Setlist, nach über 30 Jahren kehrt die von Henning am Gymnasium Wolbeck gegründete Crossover-Legende nach Münster zurück. Get in the ring, if you wanna fly high!
Sa. 8.11., Halle Münsterland, 20.00 Uhr
Reis Against The Spülmachine
Hä, ist das 'ne Coverband? Oder eine experimentierfreudige Koch-Show? Ach was, alle wissen natürlich, dass es sich hier um ein Musik-Comedy-Duo der Extraklasse handelt. Onkel Hanke und Don Filippo selbst nennen es allerdings „Coverrett“. Bekannte Rock- und Popsongs werden einfach mal umgetextet, was in der Regel in deutscher Sprache geschieht. Teilweise werden sogar Medleys aus verschiedenen Songs zu einem Thema, zum Beispiel Gemüse oder Obst, zusammengestellt. Präsentiert mit zwei Gitarren, einigen Kleininstrumenten und zweistimmigem Gesang entstehen so schräge Lieder, die die Welt so noch nie gehört hat. Aus Amy Winehouses „Valerie“ wird ein Song zu Suppengrün, bei dem man wunderbar „Sellerie“ mitgrölen kann, und Elvis’ „In the Ghetto“ mutiert zu „In the Netto“. Puh...
Do. 13.11., Sputnikhalle, 20.00 Uhr
„Fun“, so lautet der harmlos klingende Romantitel, der uns scheinbar unbeschwerten Spaß und allerlei schräge Popbiz-Anekdoten verspricht - Autor ist schließlich der ehemalige „Fun-Punker“ Bela B. von den Ärzten. Doch dann werden wir tiefer und tiefer in eine düstere Fiktion hineingezogen, die wir so ähnlich im vorletzten Jahr als Realität Rammsteinscher Aftershow-Parties präsentiert bekamen. Da hat eher derjenige Spaß, der seine männliche Machtposition als „Star“ missbraucht, um andere - seine Groupies - zu benutzen. Die sich den Spaß eher einreden, als ihn zu erleben, dürfen sie doch ihrem Idol „zu Diensten“ sein.
Belas Buch spaltet die Leserschaft in jene, die es großartig und wichtig finden, diese Dinge mal ins Licht zu zerren und die anderen, die es kaum ertragen können, schon auf den ersten Seiten mit detailgetreu geschilderten Handlungen konfrontiert zu werden, die man als Vergewaltigung bezeichnen kann...
Di. 18.11. - Atlantic Hotel, 20.00 Uhr
Madison Violet
Zum 25-jährigen Bandjubiläum hat das preisgekrönte kanadische Duo Madison Violet beschlossen, dass sie, bevor die Band aufgelöst wird, noch ein letztes Mal auf Tour gehen. In dem Vierteljahrhundert sind Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac nicht nur zum populärsten Folkduo Kanadas, sondern auch zur festen Größe in der internationalen Szene avanciert. Bei den anstehenden Konzerten wird neben älteren Songs auch ihr neues, selbst produziertes Album „Eleven“ präsentiert. Wer die beiden exzellenten Multi-Instrumentalisten noch ein letztes Mal live erleben möchte, sollte sich fix ein Ticket sichern!
Do. 20.11., Hot Jazz Club, 20.00 Uhr
Gregorian
Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Chor entstand vor 25 Jahren, als Musikproduzent Frank Peterson durch die heiligen Hallen des Klosters El Esroda in Spanien schritt. Während er auf seinem Walkman aktuellen Pop hörte, vermischten sich in seiner Vorstellung die Echos der Geschichte mit den Klängen der Gegenwart. Aus dieser Vision wurde schließlich der wohl erfolgreichste Chor der Welt geboren. Ein Vierteljahrhundert später blickt Gregorian mit dem Album „25/2025“, das direkt auf Platz 1 der deutschen Charts schoss, auf diese Erfolgsgeschichte zurück. Die zeitgleich gestartete, spektakuläre Jubiläumstour wird nun wegen der überwältigenden Resonanz mit 30 weiteren Konzerten, so auch in Münster, fortgesetzt.
Di. 18.11., Halle Münsterland, 20.00 Uhr
Monsters of Liedermaching
Als vor über 20 Jahren bei einem Festival in Hamburg sechs Solo-Liedermacher hintereinander auftreten sollen, beschlossen die Musiker spontan, sich zusammen auf die Bühne zu stellen. Während abwechselnd einer Titel aus seinem eigenen Repertoire zum Besten gibt, stimmen die anderen fünf dazu Harmoniegesang an, frozzelige Comedy-Einlagen inklusive. Das Publikum feierte den kruden Mix aus Geklampfe, Sitzpogo und fiesen Gags - die Monsters of Liedermaching waren geboren. Ihre Fans schätzen vor allem die skurrilen deutschsprachigen Texte zwischen ätzender Sozialkritik und sinnfreiem Klamauk, wie auf dem aktuellen Live-Album „Setzen, Sekt!“, wo in Songs wie „Pommes mit Spinat“, „Innerlich verkeimt“, „Punkermädchen“ oder „Blasenschwäche“ musikhassende Katzen auf Agenten mit Hundewelpen treffen. Aaaargh!
Mi. 19.11., Sputnikhalle, 20.00 Uhr
Hard, heavy & happy
Wie ticken Metalheads eigentlich? Wenn sogar die W:O:A-Gründer eingestehen, sie hätten bei der Lektüre des Buches „Hard, Heavy & Happy“ von Nico Rose noch etwas gelernt und könnten manche Eigenarten von Metalfans jetzt besser einordnen, dann gleicht das schon einem Ritterschlag. Aber Nico Rose ist ja nicht nur Metaller, er hat an der WWU Psychologie studiert und seinen Doktor gemacht, schon mehrere Bücher (nicht nur) über Heavy Metal verfasst, arbeitet als Coach zum Thema Menschenführung und leitet das „Ministerium für Schwermetall“. Der (selbst-)ironische Blick aufs Metalgenre und seine Protagonisten bleibt nicht aus, wenn Rose die Psychologie der Metalheads seziert. Dabei kommen erstaunliche Ergebnisse zutage: Warum Metal schlau macht, gegen Ängste und Depressionen hilft und wie viele Kalorien Headbanging verbraucht. Die Eintrittsgelder gehen übrigens an der Verein „Metality“, den wir vor kurzem noch in Ultimo porträtiert haben.
Do. 20.11., Whisky Dungeon, 19.00 Uhr
NEUES ULTIMO-BÜRO AM AASEE
Tschüss Apotheke, hallo
Praxis!
Im letzten Sommer noch frischgebackene Muffikaner - seit März jetzt Münster downtown: Die Ultimo-Redaktion ist schon wieder umgezogen! Aus der alten, verwinkelten Apotheke im Schatten der Herz-Jesu-Kirche (hat uns gut gefallen, der Kiez!) in eine ehemalige Zahnarztpraxis an der Aegidiistraße 32, Ecke Schützenstraße. Genau gegenüber vom Gasolin, vom Kanello an den Aasee! Da haben wir zwar kein großes Schaufenster zum Rumposen mehr, dafür aber auch keinen befristeten Mietvertrag, der nur von Jahr zu Jahr verlängert werden kann. Nur dieses verdammte Kistenschleppen, ächz, allein unser Archiv mit den gesammelten Ultimos seit 1972 (in Worten: Neunzehnhundertzweiundsiebzig), was für ein Geschleppe! Ansonsten: Super hier, und der Aasee zum Chillen gleich um die Ecke. Hey Chef, ist das Pinkus im Bürokühlschrank schon kalt? :)
Etwa 50 Millionen Amerikaner sind deutscher Abstammung, das sind rund 15% der US-Bevölkerung. Mehr als 30 Städte und Gemeinden heißen „Germantown“. In der Mitte des vorvorigen Jahrhunderts entvölkerte die Auswanderungswelle hierzulande ganze Landstriche. Auch viele Westfalen machten sich auf den Weg in die „Neue Welt“ ihrer Träume, darunter auch „Forty-Eighters“.
Dr. Philipp Erdmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des
Münsteraner Stadtarchivs in der Speicherstadt. Dort hielt er
einen Vortrag über Verschwörungsnarrative und ging dabei auf
speziell münstersche Beispiele ein.
Durch einen geheimen Zugang der Erd-Hohlwelt schauten wir zu...
Er weiß alles übers Saufen: Der Münsteraner Archäologe Dr. Helge Nieswandt blickt in seinem an der Uni überaus beliebten wissenschaftlichen Vortrag Alkohol in der Antike auf die Trinkkultur antiker Völker von den alten Ägyptern bis zu den Kelten.
Ruhe in Frieden,
Klaus Otto Nagorsnik!
Wenn er bei einem Kneipenquiz in Münster aufkreuzte, konnte man eigentlich gleich nach Hause gehen, denn dieses lebende Wikipedia wusste einfach alles. Überraschend verstarb jetzt der NRW-Quizmeister, Deutscher Quizmeister im Doppel, Europameister in Stadt-Land-Fluss und ARD-Quizjäger.
Mehr als einmal berichtete Ultimo über ihn – zuerst Anfang der 00er-Jahre, als in Münster eine (bis heute) große Pubquiz-Szene entstand, in der er mit seinem Rateteam Die Ketzer (fast) immer auf Platz Eins stand. Das komplette Interview könnt ihr unten nachlesen.
Auch sein kniffliges Münster-Quizbuch „Rätselvolles Münster“ lobten wir in den Himmel. Jetzt kann er dort die Engel mit Quizfragen löchern...
Klaus Otto aka K.O. aka Nolanus war auch bekennender Ultimo-Stammleser, sprach uns immer wieder mal auf Pubquizzen an, um Kommentare zum letzten Heft zu geben. Er schickte uns gelegentlich Briefe mit kopierten Seiten aus Büchern, in denen er Münsterstory-taugliche Fundstücke weiterleitete („Wäre das nicht mal ein Thema für Ultimo...?“). Und nicht zu vergessen seine launigen Lesermails. Zum Beispiel diese hier:
„Liebe ULTIMOs,
beim Lesen eures Biergarten-Specials ,Böcke, Biere, Gärten’ im letzten Ultimo konnte ich mir eine kleine Klugscheißerei nicht verkneifen:
Wenn ihr zwecks Recherche euren Nachwuchsreporter durch die Biergärten schickt, ihn dort das eine oder andere Bierchen verdrücken lasst und wenn er dann ‚heidnische Rausch-Riten’ beim vermeintlich ‚dem potenten Ziegenmann geweiht(en)’ Bockbier halluziniert - habt ihr dann den Bock mittels Bier zum (Bier-)Gärtner gemacht?
Die Sache ist doch so:
Einbeck ist ein nettes Städtchen im Niedersächsischen, das im Mittelalter für sein besonders süffiges und starkes Bier berühmt war. Das Bier wurde bis nach Italien exportiert, ein Teil blieb aber auf dem Weg gen Süden im Bayrischen ‚hängen’. Dort nannte man dieses Bier in der Mundart der Eingeborenen nicht ‚einbeckisches’ Bier, sondern ‚einpöckisches’ Bier. Und weil sich dort mit der Zeit niemand erinnern mochte, woher dieses Bier kam und warum es so hieß, klebte man kurzum ziegenbocksgeschmückte Zettel auf die Flaschen und Krüge und gab das Gebräu als ur-bajuwarische Erfindung aus.
Das kann euer Reporter ja mal in einem unverkaterten Augenblick bei Wikipedia nachlesen. ;-)
So, das musste mal raus, ,wenn's der Wahrheitsfindung dient’ (Fritz T.) ...
Salut und Slainte, Klaus Otto Nagorsnik (aka Nolanus)“
Uffz, Maamme!
Heute: Klaus Otto Nagorsnik, der allwissende „Ketzer“
(Interview aus Ultimo 26/2005)
Ultimo: In welchem Land lebte Wilhelm der II. ab 1918 im Exil?
Klaus Otto: Holland. Genauer in Doorn, bei Utrecht. Da hat er dann in seiner Freizeit hauptsächlich Holz gehackt…
Exakt. Für diese Antwort hättest du bei Jauchs TV-Quiz schon ein paar tausend Euro kassiert.
Ja, aber Jauch gucke ich nicht. Ich mache in meiner Freizeit lieber mit meinem Team Die Ketzer bei münsterschen Kneipenquiz-Veranstaltungen mit.
Wie bereitest du dich darauf vor? Da ist doch auch Wissen aus abseitigen Spezialgebieten gefragt? Bist du so einer, der alle Trivial-Pursuit-Fragen auswendig kennt?
Nein, meine Familie hatte irgendwann keine Lust mehr, mit mir Trivial Pursuit zu spielen… Ich bin Bibliothekar. Da kommen einem bei der Arbeit allerhand exotische Fakten vor, zum Beispiel: Wann ist in der deutschen Literatur der erste Mann in Ohnmacht gefallen?
Äh, also …
Im „Tristan“ aus dem 13. Jahrhundert.
Nun ja, aber beim Kneipenquiz sind die Fragen doch wohl etwas einfacher, oder?
Nicht immer. Gestern Abend wurde etwa gefragt: Was ist die „Maamme“?
Die... was?
Die finnische Nationalhymne. Hab’ ich aber auch nicht gewusst.
Ansonsten wisst ihr aber ganz schön viel, denn ihr gewinnt andauernd.
Wir haben ja auch zwei Damen im Team, die uns optimal unterstützen. An die Spitze zu kommen, ist außerdem die eine Sache. Aber an der Spitze zu bleiben, eine andere. Denn unser Erfolg weckt natürlich auch den Ehrgeiz der anderen Teams.
Denkt ihr schon an überregionale Meisterschaften?
Ich weiß nicht, ob es die überhaupt gibt. In England, wo der Kneipenquiz herkommt, ist das ein richtiger Volkssport. Da soll es Leute geben, die sogar davon leben. Bei uns ist das noch nicht so weit verbreitet. Münster ist da eine Ausnahme, hier gibt es gleich in mehreren Kneipen einen Quizabend: Kling-Klang, Einspruch, Buddenturm. Überregional haben wir sogar schon einen Pokal gewonnen, weil wir alle Fragen des Sommerrätsels der Süddeutschen gelöst haben. Das schaffen landesweit nur etwa zwei- bis dreihundert Leute. Sowas trainiert natürlich sehr gut für den Kneipeneinsatz…
Mal ehrlich: googelt da keiner heimlich unterm Tisch?
Neiiiin! Das ist streng verboten. Außerdem gibt es natürlich eine Kneipenquiz-Ehre! Also einfach auf der Toilette mit dem Laptop oder Handy… das macht bestimmt keiner! Es soll ja auch Spaß machen.
Warum heißt euer Team ,,Die Ketzer“?
Na, passt doch zum katholischen Münster, oder nicht?
Wiedertäufermäßig auf jeden Fall…
Neinnein! Wiedertäufer ist ein Begriff der Kirche, die Mitglieder der Endzeitsekte selbst nannten sich „Täufer“. Also Wiedertäufer wäre als Selbstbezeichnung nicht korrekt… aber gut. Übrigens: ihr seid mit eurem Pubquiz-Rateduo Team Ultimo ja auch gar nicht sooo schlecht, immerhin beim letzten Mal gutes Mittelfeld. Gratuliere!
Interview: Carsten Krystofiak
Zu den Verschwörern gegen Hitler gehörte auch der Münsteraner Paulus van Husen. Wie sich der Wehrmachtsjurist nach und nach radikalisierte und der Hinrichtungswelle nach dem gescheiterten Putsch entkam, erzählen rund tausend Seiten persönlicher Notizen, die sein Großneffe 20 Jahre nach seinem Tod fand. Die Story ist spannend wie ein Krimi...
200 Rezepte pro Jahr und keine Ende: Martin Kintrup schreibt seit 20 Jahren Kochbücher für große Verlagshäuser, inzwischen sind es über 50 Bücher von Kochen für Faule bis Spice Kitchen oder Küche der Levante.
Unser absurder Alltag, sorgsam notiert von Lo Blickensdorf
Mon Dieu, Herr Graf!
Er illustrierte und layoutete Münsters legendäres Stadtmagazin City in den 70ern und frühen 80ern, gestaltete Plattencover für krautige Münsterbands, hing ab mit Steffi Stephan, Roxie Heart und Götz Alsmann, gestaltete schräge Werbung für Jovel, Kling Klang, Kalkmarkt. Und erhob das Ringel-T-Shirt zum Fetisch.
Nach seinem Umzug nach Berlin wollte Lo nicht länger „arm, aber sexy” sein und wechselte mit einem dreisten Trick in die mondäne Welt der Lebemänner, Flaneure und Vernissagensnobs. Er adelte sich von eigenen Gnaden zum Grafen Lo von Blickensdorf, druckte für sein letztes Kleingeld hochwohlgeborene Visitenkarten - und kam tatsächlich damit durch. Und schrieb das erfolgreiche, süffisant satirische Buch Werden Sie doch einfach Graf! über seine Erlebnisse in der dubiosen Halbwelt tortenfressender Blaublütler und neureicher Schwadroneure. Schnorren mit Niveau...
Weniger fake, mehr hintersinnig und wortwitzig sind Los
Cartoons. Schon zu City-Zeiten krakelte er das halbe
Heft voll mit Mini-Cartoons und fiesem Blödsinn. Überall da, wo
Platz war, neben Textspalten, in Layout-Lücken und dann seiner
eigenen Satire-Kolumne Ulk. Heute füllt Lo das halbe
Internet ab mit hunderten seiner kleinen lakonischen Cartoons,
inspiriert von den Absurditäten und Peinlichkeiten unseres
Alltags. Die besten Gags hat er jetzt in dem Büchlein
Cartoons... zum Wegschmeißen!
(Eulenspiegel Verlag 2023, 80 Seiten, 12 Euro)
versammelt. Man kann ja auch nach Weihnachten Bücher
verschenken...
-rl
Der Münsteraner Markus Gebauer fotografiert vom Tschernobyl-Rummelplatz bis zur verfluchten Villa in Portugal verwunschene Orte. Drei vollfarbige Fotobände Timeless sind bereits von Markus Gebauer erschienen, der auch als DJ MGness (Favela, Fusion, Docklands Festival, Monopark undundund) wohlbekannt ist.
Das mit Abstand abgefahrenste Thema des Science-Slam Münster hatte Historiker Sebastian Huncke auf Lager: Die Geschichte des Kokovorismus - oder wie Uropa die erste Hippie-WG erfand. Er untersuchte in seiner Examensarbeit die Kokosnuss-Religion des Aussteigers August Engelhardt von 1902 (!) - inkl. FKK und freier Liebe.
Immer bis an die Schmerzgrenze: Der Zeichner, Karikaturist und
Illustrator Frank Hoppmann aus Münster ist geliebt und
gefürchtet zugleich für seine boshaften, grotesk deformierten
und doch das Innerste enthüllenden Portraits. Popstars,
Politiker, Sportler, Philosophen, Insekten und selbst den Tod
strichelt er morbide, verstörend, schwarzhumorig für
Rolling Stone, Welt oder
Eulenspiegel. Ein bigotter, schmierig-eitler Honk:
Sein Donald-Trump-Portrait für die L.A. Times machte
ihn international berühmt. Und wir wundern uns auch nicht, dass
Hoppmann für seine Diplomarbeit 2002 das Thema
Spirituosenliebhaberei hat viele Gesichter wählte -
eine satirische Portraitserie über Volltrunkene.
Nun hat Frank Hoppmann seine besten Cartoons und Zeichnungen im
fetten, großformatigen Prachtband Hoppmann (Göttinger
Verlag der Kunst, 272 Seiten, 52 Euro) versammelt.
Grandios!
-rl
Und
über Ultimos Atelierbesuch beim Meister erfahrt ihr alles
hier...

Das Haus Frauenstraße 24 hat eine besondere Geschichte. Erbaut wurde es 1905, und 1943 blieb es wie durch ein Wunder von den Bomben verschont. Doch seine spezielle Story begann 1973 - vor 50 Jahren. Damals wurde das Haus mit der schönen Jugendstilfassade durch Besetzung vor dem Abriss gerettet. Die ganze Geschichte erzählen wir hier...
Neben den klassischen Themenpodcasts gibt es mittlerweile unzählige politische Podcasts, Sportcasts und sogar Porncasts... Wer hat eigentlich die Zeit, sich das alles anzuhören? Natürlich mischen auch Hosts aus Münster kräftig mit. Wir stellen mal ein paar vor!
Mafia - bei dem Wort denkt man an die üblichen Klischees aus Hollywood. Daran, dass die Mafia längst bei uns heimisch ist, wird man nur durch Paukenschläge erinnert, wie die Verhaftung des vermutlichen 'Ndrangheta-Oberpaten Francesco A. in Münster. Die Ermittlungen führten zu über 123 Beschuldigten, 41 Verhaftungen sowie der Enttarnung des Mafia-Geheimrates „Crimine di Germania“ in Münster.
