SKEPTIKER
Das Nessie-Quickie Warum es vernünftigerweise immer noch keine Monster gibt Dieses Buch gehört schon wieder auf jeden Nachttisch. Gleich neben immer noch die Papp-Pyramide zum Rasierklingenschärfen und die Lesebrille. Und "Mein paranormales Fahrrad", den ersten Auswahlband, den Gero von Randow, Wissenschaftsredakteur der "Zeit", aus dem Zentralorgan angelsächsischer Anti-Pseudo-Wissenschaft "Skeptical Inquirer" zusammenstellte. Denn auch "Der Fremdling im Glas" (nach einem Pseudo-Alien, der eine Essighaut war) schärft den Blick für Blödsinn und läßt zugleich noch-nicht-Erklärtes zu. Nur genau andersherum als beim ersten Anlauf. Diesmal nämlich sind die vernünftigen Einwände und Überprüfungsberichte aus dem anerkannten Unfug-Bereich (das Loch Ness-Monster und der Ufo-Zwischenfall bei Roswell) die schwächsten im Buche, weil sie bloß nie Behauptetes widerlegen oder selber Zeugen und Quellen verschweigen; dagegen geht es den vergleichsweise "harten" Theorien von Mondeinfluß und Elektrosmog ziemlich fundiert an den Kragen (nichtmal die Gezeiten stammen nämlich stamen hauptsächlich vom Mond) - und die wissenschaftsintern wichtige Methodologie des begründeten Zweifels bei unerreichbarer Gewißheit wird auch besser eingeführt. Und erstmals zu Wort kommt neben dem lustigen Skeptical Inquirer und der trockeneren Skeptic aus USA auch der deutsche Skeptiker, die Zeitschrift der "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung des Paranormalen" (GWUP e.V. - viel humorloser als ihr Name): mit dem bedenkenswerten Ergebnis einer Massenbefragung, in der Dieter Kürten von 2779 TV-Zuschauern zum zweitbeliebtesten Kommentator der 94er Fußball-WM gewählt wurde. Bloß war er gar nicht dabei. Was man glauben, aber auch zur Zufriedenheit aller Beteiligten beweisen kann. Anders als die Existenz von Nessie, E.T., Handy-Krebs und der Realität überhaupt. WING
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