WEBADRESSEN
Papierclicks
Das Web-Adress-Buch geht in die 7. Auflage
Wunder der Technik: alle arbeiten am papierlosen Büro, das Internet stellt Zig-Phantastillionen Seiten fürn Telefongroschen zur Verfügung, aber die jetzt 894 Seiten des Web-Adressbuchs verkaufen sich auf Glanzpapier seit Jahren zunehmend besser.
Allerdings wohl nicht, weil die Redaktion der "6000 deutschen Web-Adressen" wirklich die besten, coolsten oder sonstwie wichtige Sites klug sortiert hätte (bei den Stadtillus etwa fehlen wir seit der 1. Ausgabe, unter "Husten" wird die Site des berühmten Papiertaschentuchs gefeaturet, unter Entwicklungshilfe fehlt das zuständige Ministerium und der Evangelische Entwicklungsdienst) ... sondern weil jede Suchmaschine im Netz x-tausend auch weniger wichtige zum jeweiligen Stichwort auswirft. Plus viele tote Links. Da greifen auch erfahrene Browser schon mal entnervt zu diesem Buch. Da steht zwar nicht das Beste drin, aber jedenfalls kein völliger Blödsinn.
Sicher, die Link-Einschätzung der Redaktion wird stark von den Anzeigenkunden gesteuert, aber das ist bei den Online-Suchmaschinen auch nicht mehr anders.
Es ist wie mit dem nachts im Park verlorenen Schlüssel. Das Buch ist die Laterne, unter der er zwar wahrscheinlich nicht liegt, aber da kann ich ihn leichter suchen. Oder anderleuts Schlüssel finden.
WING
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