GROSSSTADT-BLUES

Kiez-Kämpfe

Ein Wohnviertel in den Händen der Spekulanten

Kings Cross ist ein schillernder Stadtteil von Sydney. Alte victorianische Häuser mit billigen Wohnungen, Cafés, Musikclubs, Red Light District. Eines jener Viertel, wie man sie wohl in jeder Grossstadt findet - St. Kilda, Soho, St. Pauli, oder Kreuzberg. Jene Stadtteile also, in denen man sich meistens am wohlsten fühlt, weil Multi-Kulti, alternative Szene und Kiez schon von je her eine faszinierende Mischung ergaben. Tod in der Traumstadt handelt von dem Kampf um Kings Cross. Aus der Sicht von elf Personen schildert Mandy Sayer die Auseinandersetzungen zwischen Mietern, Spekulanten, Geldhaien und Polizei. Ausgehend von wahren Ereignissen aus den siebziger Jahren, verwebt Mandy Sayer geschickt das damalige (immer noch ungeklärte) Verschwinden einer Aktivistin mit einer fiktiven Liebesgeschichte. Tod in der Traumstadt ist eine Liebeserklärung an den Stadtteil, in dem Mandy Sayer geboren und aufgewachsen ist. Ein nett geschriebener Grossstadt-Blues, zwar nicht ganz frei von Sentimentalitäten, aber zum Blues gehört eben auch immer etwas Melancholie. Eine kleine traurige Geschichte über Menschen, die Liebe und den Tod.

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Mirko Puzic
Mandy Sayer: Tod in der Traumstadt Aus dem Englischen von Regina Winter, dtv, München 2000, 297 S., 17.50 DM