Schräge Sammlung
Harald Keller kennt viele schlechte Filme
Eckhardt Schmidts Undine fehlt - überhaupt alles von Deutschlands schlechtestem Regisseur - aber viel mehr Schlechtes kann man über dieses Lexikon von Filmen neben der Spur nicht sagen. Tatsächlich 1000 Einträge versammlen hinterletzte Heuler (Masters of the Universe) und unstrittige Meisterwerke (M.A.S.H.) - grosse B-Pictures from the Past (Robinson Crusoe auf dem Mars) und vergessenen Highlights (Robin und Marian). Es gibt keine Auswahlbedingung, kein Ordungsprinzip, nichtmal die Kommentare sind auf duchgehendem Niveau ... aber dafür finden selbst im Kino ergraute Konsumenten krudester Cinemabilia auf jeder Seite mindestens einen ihnen bisher unbekannten Titel. Dieses Buch kann man nicht sinnvoll verwenden, ausser es Leuten schenken, die schon alles gesehen zu haben glauben. Und die keinen Wert auf Regisseur- und Schauspieler-Register legen. Wenigstens Original-Titel verzeichnet der Autor, der es immerhin vor Jahren schon vom Ultimo-Kolumnisten bis hinauf zu FAZ und TAZ brachte, im Anhang. In dem sollte man vor dem Kauf überprüfen, ob die Leib- und Magen-Lieblinge drin sind Galaxy of Terror, The Incredible Shrinking Man, Quintett, Zardoz - ach, es fehlt leider genug für einen zweiten Band.
WING
Harald Keller: Schräg, schrill, scharf und schundig Tausend Filme zwischen Trash und Kult. Rowohlt Taschenbuch Nr. 60653, 2000, 462 S., 29.90 DM ISBN: 3499606534