SCIENCE FICTION
Die Welt ist weg
Robert Rankin macht ernst
Bei der Lektüre von Starker Tobak, dem tatsächlich erst 18. Buch über Rankins alternatives England, rät uns der Klappentext, Taschentücher bereit zu halten, denn Genuss führe zu Niesen. Haha. Dabei ist es eine Geschichte des letzten halben Jahrhunderts, erzählt von einem Trottel, der den Aufstieg eines Arschlochs zum Tabak-Monopolisten von Kind an begleitet. Und den Abstieg der Welt, die zur Millenium-Feier unterging. Das haben Sie gar nicht mitgekriegt? Eben. Wieder wirbelt Rankin mit haltlosen Albernheiten, Querverweisen aufs eigene Werk und obskuren Britannica herum, aber diesmal klingt ein tiefer Ernst durch. Ob der Hund des Teenager-Erzählers als Partygag gesprengt wird, ob's delirant wiederholte Witze über Hühner- und Kinderschänder sind, oder die Lebensbeichte vor der Hinrichtung ... Rankins zotige Clownerien haben etwas hinreissend Verzweifeltes. Ob das vom vielen Schreiben kommt? Oder eher vom Klappentextlesen?
WING
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