HUNGER Verkochte Liebe Ein koreanischer Roman über die letzten Dinge Die begnadete Köchin Ji-won steht vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Seit sie ihr Geliebter, der Star-Architekten Sok-ju, für ein Ex-Model verlassen hat, läuft in ihrem Leben nichts mehr wie geplant. Vom Leben enttäuscht, versinkt Ji-won in einer tiefen Depression, hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung, dass Sok-ju zu ihr zurückkommt und der Gewissheit, dass es endgültig vorbei ist. Doch Ji-won will nicht aufgeben. Krampfhaft sucht sie nach einem Weg zurück in ihr altes Leben - und endet in einer Katastrophe. Eindringlich beschreibt die südkoreanische Autorin Jo Kyung Ran den Abgrund einer ausweglosen Leidenschaft. Zwischen Kochtöpfen und ausgeklügelten Rezepten lugt immer stärker die psychopathische Veranlagung ihrer Protagonistin hervor. Der Erzählstil erinnert a von Bret Easton Ellis. Zwar ist Ji-wons geisteskranke Veranlagung bei weitem nicht derart ausgeprägt, doch der fulminante (und kulinarische) Höhepunkt des Buches hinterlässt ein ähnlich schauriges Gefühl. Sybille Lengauer
Jo Kyung Ran: Feine Kost. Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel und Angelika Winkler. Luchterhand, München 2010, 287 S., 9,-
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