ZWEIERKISTE

Wechselbad

Susanne Krüger und Bastian Obermayer schreiben 1 Buch für 2

Einer muss ja das letzte Wort haben, nur warum ist es ausgerechnet Per? Schliesslich fängt Pärchenabend forever schon aus seiner Perspektive an. Per und Una (Namen haben diese jungen Leute Ende 20!) knuddeln in Pers Münchner WG-Zimmer herum, als Una plötzlich unprovoziert mit der Idee hervorschnurrt, er, Per, könne doch demnächst mal zu ihr ziehen.

Aha, die Autoren, beide SZ-Journalisten Anfang 30, haben ihren Doppelroman doch recht genau konstruiert. Abwechselnd erzählen Per und Una, wie sie zusammen kamen, wie sie zusammen zogen und was danach geschah.

Abwechselnd fühlt man sich wie in einem lustigen Karrierefräuleinbuch oder einem etwas gequält selbstironischen Altejungsbuch.

Una und Per kaufen sich ein gemeinsames Sofa, Una kriegt einen Job als Modedesignerin in London, Per sitzt auf dem Sofa und schmollt. Aber irgendwie geht es gut aus, ohne peinliches Ideologie-Gewinke, ohne ausgesprochene Vorhaltungen, aber mit zweidrei frech ins perspektivisch wechselnde Erzählen hineinerfundenen Kühlschrankzetteln und Drehbuchszenen. Una und Per und Susanne und Bastian haben eine ordentliche Kurzschrift für die modernen Verhältnisse gefunden, die von Postadoleszenten plötzlich erwachsene Entscheidungen verlangen.

wing
Susanne Krüger / Bastian Obermayer: Pärchenabend forever Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010, 235 S., 8,95