MATRIX ZUM LESEN

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SF-Autoren entschlüsseln den Film

Der Witz von Matrix ist, dass die Wachowski-Brüder ihren Film derart mit Anspielungen beladen haben, dass kaum noch zu erkennen ist, was darin eigentlich wichtig und was wie gemeint ist. Von Baudrillards Simulacron über den Jesus-Mythos einmal retour zu Philip K. Dick und George Orwell, letzte Haltestelle "Alice im Wunderland" und "Wizard if Oz" ... die einzigen, die da noch durchblicken sind - klar! - Science Fiction-Autoren, und Karin Haber hat in ihrem Band Das Geheimnis der MATRIX die Großen des Genres versammelt, um sich den Film mal richtig anzuschauen. Da entdecken zum Beispiel David Brin und Joe Haldemann das reaktionäre-romantische Weltbild des Films, Walter Jon Williams schlägt die Verbindung zu Jackie Chan, Mike Resnik betont, dass Dark City der intelligentere (und daher erfolglosere Film) zum gleichen Thema ist, und in der vorzüglichen Literaturliste erinnert sich sogar jemand an Stanislaw Lem und seine Summa technologiea. Alle sind sich einig: Matrix ist wirklich gut anzuschauen. Aber die Ideen hinter dem Film schlägt man sich am besten ganz schnell wieder aus dem Kopf.
-aco-
Karen Haber (Hg.): Das Geheimnis der MATRIX. Deutsch von Peter Robert. Heyne, München 2003, 239 S., 8,95 ISBN: 3453870484