DETEKTIVE
Masken Terroristen in Indianapolis - Albert Samsons zweiter Fall Erfolglose Detektive, deren Büro auch ihre Wohnung ist und die direkt über eine Imbißbude hausen, kennen wir zu Genüge. Und in Der stumme Handlungsreisende hatte uns Michael Lewin mit Albert Samson einfach nur ein weiteres Exemplar der Gattung beschert. Allerdings war sein Samson extrem Begriffsstutzig und neigte in Augenblicken der Gefahr zu exzessiver Melancholie. Im zweiten Samson-Fall Anruf vom Panther passiert nun etwas wirklich schlimmes mit Samson: er ist erfolgreich. Der Freund der Tochter seiner Geliebten dreht einen TV-Spot für seine Ein-ann-Agentur, und plötzlich kann sich Samson vor Aufträgen nicht mehr retten, muß sogar eine Konkurrenz-Agentur mit Arbeiten versorgen, weil er selbst nicht mehr nachkommt. Hauptsächlich hat er es hier mit einer Öko-Terroristentruppe zu tun, die Bomben legt, die nicht hochgehen sollen. Eines Tages vermißt die Terror-Truppe eine ihrer nicht gezündeten Bomben und beauftragt Samson damit, sie wiederzufinden. Schon der erste Auftritt der Truppe - in Frosch-, Bär- und Gorilla-Maske - in Samsons Büro fast die stille, traurige Komik von Lewin gut zusammen. Es ist ihm ernst - aber es ist auch sehr komisch. Ungewöhnlich ist, daß dieser Krimi zwar endet, aber keinen Schluß hat. Am Ende hat Samson zwar Erfolg - aber keine Lizenz mehr. Wie er damit fertig werden wird - wenn überhaupt! - da brennen wir drauf, das zu erfahren. Alex Coutts
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Michael Lewin: Anruf vom Panther Aus dem Amerikanischen von Michaela Link, Diogenes 1997, 315 S., 39,- DM |