WITZBOLD
Schreib das auf, Schmidt! Harald Schmidts »Focus«-Kolumnen Es gibt ja nur zwei gute Gründe, einen Fernseher zu besitzen: "Die Sopranos" (samstags, nachts um 1 im ZDF) und die "Harald Schmidt Show" auf SAT 1, irgendwie täglich - es sei denn, in Erfurth ist grad Beerdigung und der Sender setzt in vorauseilender Pietät die Show ab. Harald Schmidt zu lesen, ist nicht so erfreulich. Was live und mit Publikum funktioniert - die manchmal beiseite gesprochene Invektive, das Blödeln mit Bühnen-HiWi Manuel Andrack, der scheinbar spontan gesetzte Gag - kommt aufgeschrieben eher etwas bemüht daher, liest sich ein bißchen wie Ephraim Kishon für Kurzentschlossene: Keine Kolumne ist länger als anderthalb Buchseiten; und das ist auch gut so. Es hilft manchmal, sich die Texte gesprochen vorzustellen, beim Lesen sozusagen eine eigene Schmidt-Show im Kopf abzuspulen. Aber mit Bild ist besser. Victor Lachner
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Harald Schmidt: Quadrupelfuge. Variationen über 4 Themen auf 240 Seiten. KiWi Nr. 704, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2002, 240 S., 8,90 EU |