Mit Hamlet daheim
Thursday Next rettet zum vierten Mal die Welt
Jasper Fforde hört nicht auf, lustige Bücher über die Literatur-Agentin Thursday Next zu schreiben. Die lebt in einer seltsamen britischen Parallelwelt, in der Winston Churchill in jungen Jahren unters Auto kam, Wales eine sozialistische Republik ist und Politiker Quiz-Shows gewinnen, wenn sie Fragen besonders nichtssagend ausweichen.
Ausserdem ist die Grenze zwischen Welt und Buch so durchlässig, dass Thursday in Es ist was faul einen gewissen Hamlet, Prinz von Dänemark, auf Erholungsurlaub mit nach Hause bringen kann. Dummerweise wird England von einem Staatskanzler regiert, der den Dänen die Schuld an allem Unglück gibt. Und der regierende Großkonzern firmiert gerade als Religionsgemeinschaft um, um der Produzentenhaftung zu entgehen.
So zwischen ernster Satire und gebildetem Schabernack herumstromernd, muß Thursday mal wieder die Welt retten, die Krocket-Meisterschaften gewinnen, die seltsamen Serienmorde an mehreren Shakespeare-Klonen aufklären und Hamlets Heimat davor bewahren, dass Ophelia das Stück zu einer Schnulze umschreibt.
Das ist ein unaufhörlicher Spaß. Auch wenn am Ende ein Mensch stirbt, weil er die 10 langweiligsten Bücher der Welt vorgelesen kriegt. Dies hier gehört nicht dazu.
WING
Jasper Fforde: Es ist was faul Deutsch von Joachim Stern. dtv, München 2006, 427 S., 14,- ISBN: 3423245689