SPACE OPERA
Die lange Reise Achim Eschbach besucht den lieben Gott "Simone de Beauvoir ist besser als Star Trek; ich gebe Schreib-Seminare, weiß aber immer noch nicht, wie man Spannung macht; und es ist zu leicht, düstere Bücher mit aussichtslosem Ende zu schreiben - zu einer dramatischen Geschichte eine Happy End zu finden, ist eine Herausforderung." Sagt Eschbach, der sich über Nacht zum erfolgreichen Solitär am Rand der deutschen Science Fiction hochschrieb. Sein Roman Quest ist ein schöner Beweis seiner Möglichkeiten und Grenzen. Irgendwann in ferner Zukunft; die Erde ist vergessen, das galaktische Feudalreich alt, unübersichtlich und von einem mörderischen Sternenkaiser von aussen bedroht, da überfällt ein todkranker Raumschiff-Kommandant ein heiliges Archiv, um Spuren eines legendären Ursprungs-Planeten zu finden, auf dem man Gott begegnen können soll. Ein kleiner Mönch wird mit geklaut und dient als Chronist des Abenteuers. Das führt den Riesen-Raumer voller eigenartiger Menschen mit allerlei Geschlechts- und Gesellschaftskonflikten bis in die Galaxis nebenan; und darüber hinaus. Die Pointe ist nicht die neueste (Gott ist nicht zu Hause), und der Weg dahin berührt auch viele bekannte Marken (von Asimov bis Niven), aber Eschbach hält die Balance vom großem Geheimnis hinter allem und kleinem Glück im Mannschafts-Quartier. Und von Heiligtümelei und Humor. Sein Schiff heisst "Megatao", sein Käpten "Quest", was gar kein Kalauer sein soll. WING
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Achim Eschbach: Quest München: Heyne 2001, 526 S., 12,00 EUR |