EVOLUTION Wo wir herkommen Eine kurze Geschichte der Evolution The Greatest Show on Earth" hat der streitbare Biologie Richard Dawkins sein neues Buch betitelt, in dem er noch einmal alle Belege aufführt, die aus der Evolution eben keine "Theorie" im Sinne einer Vermutung, sondern eine empirisch belegte Tatsache machen. Da geht es um Laborexperimente und Gensequenzen, Verwandtschaftsgrade, die C-14-Methode und das geologische Alter der Erde und wie das alles zusammenpasst (auf die Frage, wann die Evolutionstheorie erledigt wäre, zitiert Dawkins süffisant einen alten Darwinisten: Wenn es "Kaninchenfossilien aus dem Präkambrium" gebe). Und immer wieder geht es um die "Kreationisten" und die Jungs von der Abt. "intelligentes Design", die sich eine Welt nur vorstellen können, in der Gott direkt die Finger drin hatte. Der deutsche Titel des Buches ist daher etwas aggressiver: Die Schöpfungslüge - Warum Darwin recht hat klingt ein bisschen wie ein Nachklapp zum Darwin-Jahr, wobei der glühende Darwin-Anhänger Dawkins seinen Meister in vielen Details korrigiert und ihm in der Summe natürlich recht gibt. Dass solch ein Buch nicht nur nützlich zu lesen, sondern auch notwendig ist, belegt eine von Dawkins zitierte Umfrage, der zufolge zum Beispiel über 40 Prozent der Amerikaner inzwischen glauben, die Welt und alles was darauf ist sei Gottes Werk; für Europa liegen ähnlich besorgniserregende Zahlen vor. Erich Sauer
Richard Dawkins: Die Schöpfungslüge. Warum Darwin recht hat. Aus dem Englischen von Sebastian Vogel. Ullstein, Berlin 2010, 527 S., mit vielen Farbtafeln und Zeichnungen, 24,95
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