VAMPIRE

Der Metzelgraf

»Blutige Erbschaften« - viel Gedärm, wenig Geschichte

Die Hexenjäger Jon Skellan und Stefan Fischer sind auf der Reise durch das von Seuchen heimgesuchte Sylvania in "Warhammers Alter Welt". Sie sind auf der Jagd nach dem letzten noch lebenden Mörder, der ihr Dorf heimsuchte und ihre Familien tötete, um sich an ihm zu rächen.

Ihr Weg führt sie nach Schloss Drakenhof, die Heimat Graf Vlad von Carsteins und seiner schönen und blutrünstigen Frau Isabella. Vlad und Isabella sind Vampire und planen, ein Heer von Untoten zu erschaffen und damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Auch die beiden Hexenjäger werden zu ihren düsteren Untertanen gemacht und müssen dem Grafen fortan in seinen Grausamkeiten unterstützen. Die Herrschaft Graf von Carsteins dauert ein halbes Jahrhundert und auch nachdem er besiegt ist, bleibt die Zukunft des Imperiums ungewiss. Blutige Erbschaften erzählt die Anfänge des brutalen Vampiradels in Warhammers Alter Welt. Allerdings treten die Vampire, vom Prolog mal abgesehen, erst relativ spät in Erscheinung, da sich das erste Drittel des Buches um die Geschichte Skellans und Fischers dreht, die dann aber mit dem Auftritt der Vampire unwichtig wird. Der charismatische Herrscher Graf Vlad von Carstein wird nur sehr oberflächlich in seinen Charaktereigenschaften beschrieben. Obwohl von Carstein der eigentlich interessante Charakter gewesen wäre, geht Autor Steven Savile viel mehr auf die Handlanger des Grafen ein.

Der Großteil der Handlung beschränkt sich auf blutrünstige Schlachten. Genau genommen musste Savile sich keine große Mühe machen, seine 477 Seiten vollzuschreiben, da er immer wieder die gleiche Situation nehmen und nur die Namen der Verteidiger des Imperiums ändern musste.

Die Schlachten, in deren Verlauf es zu einer Menge abgehackter Köpfe und Gliedmaßen sowie spritzendem Blut und herausquellenden Gedärmen und wiederauferstandenen Zombies kommt, lassen sich gut lesen, aber zu wirklich durchdachter und tiefgründiger Handlung kommt es nicht.