DAMPFPUNK Unter Elfen Stefan Bachmann debütiert mit einem dunklen Fantasy-Abenteuer Eigentlich ist er ja Amerikaner, wuchs aber in der Schweiz auf und studiert da zur Zeit Orgel und Filmmusik. Aber nach vier schlechten Büchern (nach eigener Einschätzung) wurde der gerade 19-jährige im Heimatland jetzt über Nacht zum neuen Fantasy-Star. Sein gleich in mehreren Sprachen veröffentlichter Erstling Die Seltsamen führt uns in ein parallelweltliches, weitgehend viktorianisches England, in dem Feen und Menschen misstrauisch miteinander leben, wo Magie nicht gern gesehen wird, aber im Alltag sowohl Transport-Trolle als auch uhrwerkgetriebene, mechanische Boten-Vögel normal sind. Nicht normal aber sind die Mischlinge, die Seltsamen, die bei Feen und Menschen als Abschaum gelten und bestenfalls im Verborgenen bei einem liebevollen Elternteil dahinvegetieren. Trotzdem wird es fast zur Staatskrise, als Mischlingskinder entführt und ermordet werden. Der junge, neugierige Mischling Bartholomew Kettle findet sich plötzlich auf einer Todesliste wieder, ein netter, eher schläfriger Mensch gerät von der anderen Seite her in die Intrige, und widerwillig, von Rassenvorurteilen behindert, machen die beiden dann doch gemeinsame Sache. Das liest sich wie "Oliver Twist meets Harry Potter" und hat im schweizer-amerikanischen Original die erste Fortsetzung erhalten. Wing
Stefan Bachmann: Die Seltsamen. Aus dem Amerikanischen von Hannes Riffel. Diogenes, Zürich 2014, 368 S., 16,90
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