SCIENCE FICTION
Vier Freunde Alan Dean Foster veralbert die Space Opera Im Weltraum wuchern seit Jahren fast nur noch umfangreiche Trilogien kosmischen Umfangs - und überall wummern großkalibrige Schlachtgemälde voller Mannesmut und Generalstabstugenden. Da tut es gut, mal eine überschaubare Space Opera zu lesen, in der der Held eher ein Versager ist. Außerdem kann man beim Vielschreiber Alan Dean Foster sicher sein, im Kern routinierte Abenteurerei zu kriegen, drumherum keine bräsige Universalphilosophie, aber nebenbei doch ein bisschen Anspruch. Im ersten Band seiner neuen Trilogie (Safari) entführen fiese Großwildjäger-Aliens Marcus Walker, einen leidlich cleveren Börsenhändler. Im fliegenden Zoo der Entführer trifft der Mensch allerlei Leidensgefährten aus früheren Safaris: einen hochnäsigen Tintenfisch, einen singenden Fleischberg und einen sprechenden Straßenköter. Zusammen tricksen sich die gefangenen "Haustiere" aus der Bredouille, und der Witz ist, dass der Mensch meist keine Ahnung hat und der Hund immer besser als er klar kommt. Im gerade erschienenen zweiten Band (Kriegsrat) stranden die Vier am Rande der Galaxis auf einem Planeten, auf dem Krieg als Sport betrieben wird. Der Mensch versucht sich, weil er sonst nichts kann, als Koch und Event-Gastronom, während seine Gefährten insgeheim an verwickelten Rettungsplänen arbeiten. Ein Hauch von Märchen und Satire durchzieht den Roman, wenn die Versprengten ihre Talente zusammenwerfen und sich zu gefeierten Schlachten-Veranstaltern hocharbeiten. Am Ende werden sie von missgünstigen Militärs weggelobt und finden womöglich einen Weg zu ihren Heimaten. Vor vielen Jahren, als Eric Frank Russel noch schrieb, wäre sowas bloß nett gewesen. Heute ist es ein hoffnungsvolles Zeichen gegen den Trend. WING
Alan Dean Foster: Kriegsrat. Aus dem Amerikanischen von Axel Franken. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, 332 S., 7,95 ISBN: 3404243563Safari. Aus dem Amerikanischen von Axel Franken. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, 333 S., 7,95 ISBN: 3404243501 |